Omno im Test (Switch): Malerisches Abenteuer in einer fremden Welt

von Marco Mainz
Omno ist ein Indie Game von Studio Inkyfox

Mit Omno entführt uns das Entwicklerstudio Inkyfox vom deutschen Solo-Entwickler Jonas Manke in eine liebevolle, malerische Welt, in der es das Geheimnis der sogenannten »Stabträger« zu entdecken gilt. Ob uns die Entdeckungsreise in seinen Bann ziehen konnte, erfahrt Ihr in unserem Test!

Manke begann 2016 mit der Entwicklung seines Werkes. Einst als Hobby begonnen, bestärkte die Community den ausgebildeten Animator aus den anfänglichen Gameplay-Snippets ein richtiges Spiel zu entwickeln.

Über Kickstarter generierte der Bielefelder knapp 100.000 Euro, mit denen er einen ersten Prototyp entwickeln konnte. Dieser beeindruckte auch die Film- und Medienstiftung NRW, die dem Freelancer mit weiteren 70.000 Euro für sein Vorhaben unterstützte. Diesen Sommer hat Manke das Indie Game unter der Flagge seiner Firma Studio Inkyfox veröffentlicht. Am 16. Dezember erschien die Version für die Switch, die wir an dieser Stelle für euch getestet haben.

Auf Entdeckungsreise mit dem magischen Stab

Direkt zu Beginn des Spiels führt uns Omno als einsamer Reisender in eine mystische Welt, die es zu entdecken gilt. Ohne einleitende Worte oder Erklärungen zu den Gegebenheiten dieser Welt, werden wir als Spieler dazu eingeladen, sämtliche Aspekte des Lebens und der Landschaft in ihr zu erforschen.

Omno Tier

Die Kreaturen in der Welt von Omno sind liebevoll designt und gehören zu den Highlights. | Bildquelle: eigener Screenshot

Welche Lebewesen leben hier? Welche Eigenschaften haben sie? Und wie können wir weitere Winkel dieser Welt entdecken? Auf all diese Fragen bekommen wir, ungezwungen und zu keiner Zeit unnatürlich wirkend, Antworten geliefert.

Die Steuerung unseres namenlosen Protagonisten geht hierbei in Fleisch und Blut über, ohne das es weiterer Worte bedarf. Neben der Basis-Klaviatur aus Hüpfen und Rennen können wir in Omno während des Sprungs dashen oder mit unserem magischen Stab über Sanddünen oder Schnee surfen. Das funktioniert alles nahezu tadellos – einzig und allein das stellenweise unpräzise Hüpfen war uns beim testen ein Dorn im Auge.

Omno Surfen

Die Fortbewegung in Omno ist angenehm innovativ und fühlt sich vor allem mit dem Ritt auf unseren Stab wunderbar stimmig an. | Bildquelle: eigener Screenshot

Simple Puzzles für einen schnellen Durchlauf

Unsere Hauptaufgabe im Spiel ist simpel: Das Beenden der einzelnen offenen, abgesteckten Level, die jeweils ein eigenes Biom darstellen. Dafür müssen wir Kristalle sammeln, die sich mal mehr, mal weniger offen in den Ecken und Enden der Landschaft verteilt liegen. Haben wir genug Kristalle gesammelt, öffnet sich ein Portal, durch das wir in das nächste Biom kommen.

Knifflig wird Omno eigentlich zu keiner Zeit. Alle offenen Punkte in einem Biom können wir mit unserem magischen Sinn auf einer leuchtenden Karte sehen. Hin und wieder gibt es Rätsel mit angejahrten Steinfragmenten; in der Regel handelt es sich hier jedoch nur um einfache Bewegungs- oder Reihenfolgenrätsel. Nichts Tiefsinniges, aber perfekt, wenn man bedenkt, dass der Rest der Spielwelt ebenso spartanisch ist.

Innerhalb der Biome begegnen wir mehr als vierzig fantastischen Lebewesen mit besonderen Verhaltensweisen. Teilweise können wir mit ihnen interagieren, zumindest jedoch nehmen wir sie in unsere Enzyklopädie auf, die sich als sammelbare Herausforderung gestaltet.

Omno Landschaft

Die Grafik ist liebevoll gestaltet und wird von einem fantastischen Soundtrack abgerundet. | Bildquelle: eigener Screenshot

Omno präsentiert sich uns in einem dezenten, stimmungsvoll abgestimmten Grafikgewand. Ohne zu bunt zu wirken, bekommen wir in jedem Gebiet farbenfrohe Lebewesen zu sehen, die sich Ihrer Umgebung anpassen und das visuelle Gesamtbild abrunden.

Gemeinsam mit dem orchestralen Soundtrack, welchen wir uns auch ohne dabei zu Spielen einfach nur anhören möchten, liefert uns das Game ein nahezu entspannendes Erlebnis ohne unseren eigenen Adrenalinspiegel nach oben zu treiben.

Fazit

Direkt zu Beginn des Spiels hat mich Omno verzaubert. Der fantastische Soundtrack hat mich von Minute eins an direkt in seinen Bann gezogen und mich immer tiefer in die Welten des Games eintauchen lassen. Solch ein Gefühl direkt zum Start eines neuen Indie-Games hatte ich zuletzt bei dem nun als Klassiker der Neuzeit geltenden »Journey«.

Leider haben mich diese Gefühle und dieser Bann allerdings immer mal wieder los gelassen, als einfache Sprünge zum wiederholten Male nicht funktioniert haben und ich Bewusst unpräziser Steuern musste, um mein Ziel zu erreichen.

Trotz alledem bietet Omno ein angenehm entschleunigtes, ca. 4-5 Stunden andauerndes Spielerlebnis, welches sich vor allem Liebhaber von Titeln wie »Journey« oder »Ico« einmal anschauen sollten.

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