Papetura im Test (PC): Charmantes Abenteuer aus Papier

von Marco Mainz
Papetura Poster

Papetura ist ein kurzes, komplett aus Papier gebasteltes Point-and-Click Adventure vom dreiköpfigen Team Petums. Darin spielen wir die kleine Kreatur Pape, die ihre Papierwelt vor bösen Monstern und vor dem Verbrennen retten muss.

Wir beginnen unser kleines Abenteuer in einer Art Kokon, wo wir von einem ominösen schwarzen Wesen eingesperrt wurden und aus dem wir zunächst entkommen müssen. Mit einer kleinen Fliegenkanone bewaffnet schaffen wir es, unser erstes Minirätsel zu lösen und das Gefängnis zu verlassen.

Alles nur einen Klick entfernt

Draußen angekommen, nimmt das Abenteuer seinen Lauf: ein böses, schwarzes Monster und sein Gefolge treiben mit Feuer ihr Unwesen, wir finden eine neue katzenartige Freundin und Helferin und werden von einem riesigen Ungetüm verschlungen. Unsere Aufgabe ist klar: Die Welt vor dem Bösen retten und das möglichst schnell.

Das Spiel kommt die ganze Zeit über ohne Worte oder Text aus. Die Kreaturen „unterhalten“ sich durch Laute und Sprech- oder Denkblasen mit einfachen Bildern. So werden uns als Spieler sowohl die Quests als auch die Emotionen der Charaktere und nach und nach die Story mitgeteilt.

Papetura Feuerbälle

Ein Regen aus Feuerbällen zwingt uns zur Flucht. | Bildquelle: eigener Screenshot.

Wir müssen kleine Rätsel und Minigames lösen, um an Items oder durch bestimmte Passagen zu gelangen. Mit Hilfe unserer kleinen Katzenfreundin Tura können wir Dinge transportieren oder benutzen. Diese Spiele sind meist einfach gehalten und manchmal sogar an bekannte Vorbilder angelehnt (z.B. Pac-Man).

Darüber hinaus stehen uns für jeden Abschnitt bildliche Tipps zur Verfügung, die wir uns allerdings erst mit einer kleinen Runde Fangen freispielen müssen. Wir bewegen uns natürlich auch durch das Klicken fort, das in vielen Point-and-Clicks typische Doppelklicken zum Überspringen langer Laufwege oder Animationen gibt es allerdings nicht.

Stimmungsvoller Soundtrack und eindrucksvolle Kulisse

Eines der wesentlichen Merkmale an Papetura ist sicherlich die dünnwandige, aber vielschichtige Papierwelt mit ihren indirekten Lichtern. Wie viel Liebe zum Detail und mühevolle Arbeit dort hineingeflossen sind, fällt uns in jeder Szene von Neuem ins Auge. Untermalt wird das Ganze von einem sehr atmosphärischen Soundtrack.

Papetura Papier

Eine handgebastelte Szene aus Papier, Draht und LEDs. | Bildquelle: eigener Screenshot.

Auch das Charakterdesign ist auffällig detailreich und filigran. Wir begegnen vielen verschiedenen Lebewesen mit ganz eigentümlichen Merkmalen, angefangen bei kleinen Larven und Motten bis hin zu mausartigen Wesen und fliegenden Monstern. Animiert wurden all diese Kreaturen mit sehr simplen, niedlichen Gesichtsausdrücken.

Fazit

Papetura ist definitiv ein Hingucker, die Optik ist auffällig, kreativ und einzigartig. Soundtrack und Charakterdesign machen daraus ein sehr stimmungsvolles und gleichzeitig niedliches Spiel. Die Kreaturen sind süß animiert und damit leicht ins Herz zu schließen.

Mit einer Spielzeit von nur 1-2 Stunden und einer simplen Story bleibt es allerdings ein sehr kurzes Vergnügen. Wir hätten uns sicherlich den ein oder anderen Plottwist und ein paar mehr Bereiche zum Erkunden gewünscht. Auch das für Point-and-Clicks typische Doppelklicken hat an einigen Stellen gefehlt, um längere Sequenzen abzukürzen.

Für alle Fans von niedlichen, nonverbalen Point-and-Clicks wie Samorost, Machinarium oder Botanicula ist dieses Spiel sicherlich einen Blick wert.


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