Felix the Reaper im Test (PC): Kopfhörer statt Sense

von Marco Mainz

Ein 3D-Puzzler, in dem eure Aufgabe darin besteht Unfälle auszulösen, die nichts Geringeres als den Tod für eure Opfer zur Folge haben. Ob das Spaß macht oder doch zu makaber ist, erfahrt ihr in unserem Test.

Erste Schicht im Ministerium des Todes

Die Geschichte von Felix the Reaper wird in einem gezeichneten Introvideo eingeführt. Felix ist der neue Sensenmann im Ministerium des Todes. Doch so ganz scheint er nicht in das Bild des klassischen Schnitters zu passen. Statt der schwarzen Kutte trägt er rote Krawatte zu weißem Hemd und sieht damit eher wie ein pummeliger Hitman aus.

Entschieden hat er sich für diesen Job auch nur, da Betty, die Dame an welche er sein Herz verloren hat, im Ministerium des Lebens arbeitet. Eigentlich der Gegensatz zu seinem neuen Arbeitsplatz, hofft er darauf sie bei einem Auftrag endlich treffen zu können. So geht es auch direkt in das Reich der Lebenden, in dem das erste Opfer wartet.

Bunt und trist zugleich: Die Macher schaffen eine einzigartige Spielwelt. | Bildquelle: Daedalic Entertainment

Wo Licht ist, da ist auch Schatten

Gespielt wird das 3D-Puzzler aus einer schräg von oben blickenden Kameraperspektive. Ihr steuert Felix indirekt, indem ihr ihn auf dem aus Quadraten bestehenden Feld per Klick von einem auf das Nächste schickt. Während für alle anderen im Level die Zeit still steht, gilt es in jedem der über 20 Storylevel, aufgeteilt in 5 Kapitel, ein Objekt an eine bestimmte Stelle zu befördern.

Im Ersten ist das zum Beispiel ein Hirsch, der vor den Speer des eigentlich unfähigen Jägers zu bringen ist. Dabei sucht sich Felix den kürzesten Weg, kann aber nur über Felder gehen, die im Schatten liegen. Dazu kann die Sonne in eine von zwei festen Positionen gedreht werden. Umgebungsobjekte wie Bäume oder Kisten werfen ihren Schatten dann in eine andere Richtung und eröffnen so neue Pfade.

Im Zusammenspiel mit den bewegbaren Objekten müsst ihr immer wieder neu denken, um an euer Ziel zu gelangen. Nach und nach kommen in den Leveln noch weitere Mechaniken wie stapelbare Kisten, die längere Schatten werfen oder Röhren, die euch unterirdisch zwischen zwei Stellen bewegen.

Immer schön im Schatten bleiben! | Bildquelle: Daedalic Entertainment.

Mit fortschreitenden Missionen steigt neben den Möglichkeiten auch der Anspruch an eure grauen Zellen. Besonders, wenn ihr versucht in den einzelnen Bewertungskategorien innerhalb der Anforderungen zu bleiben. Am Ende jeder Mission werdet ihr in Dingen wie passierten Feldern, Anzahl der Aktionen sowie vergangener Zeit bewertet. Schafft ihr es im vorgegebenen Rahmen zu bleiben, bekommt ihr bis zu drei Totenkopfstempel pro Level. Habt ihr genug von ihnen gesammelt, schaltet ihr besondere zeitbasierte Bonuslevel frei.

Dance, dance Baby

Wem es mal zu schwer wird, der kann sich im Menü des Levels einen Tipp anzeigen lassen. Das Spiel verrät euch dann genau, welcher Gegenstand als Nächstes an welche Stelle gebracht werden soll. Meistens ist das die genaue Lösung für den nächsten Schritt, was die Aufgabe dann sehr einfach macht. Es kommt aber auch vor, dass zwischen eurem Stand und dem Tipp so viele Schritte liegen, dass er eigentlich wertlos ist.

Optisch wird die Welt in einer schönen Low-Poly Grafik dargestellt. Charaktere sind in ihren Formen sehr überzogen, die Farben für ein Spiel rund um den Tod doch sehr bunt dargestellt. Für die Umsetzung der Animationen, wurden professionelle Tänzer an Bord geholt.

Das führt dazu, dass Felix zu keinem Zeitpunkt normal läuft, sondern leichtfüßig umhertänzelt, Pirouetten dreht und das ein oder andere Rad schlägt. Immer dabei ist sein Walkman, aus dem die Technotracks dröhnen. Diese lassen sich mit einem Druck auf das Menü auch direkt weiterschalten.

Der Schwierigkeitsgrad steigt von Level zu Level. | Bildquelle: Daedalic Entertainment

Fazit

Kong Orange liefert mit Felix the Reaper einen spaßigen Puzzler ab. Die Steuerung geht sowohl mit Maus und Tastatur sowie Controller leicht von der Hand. Die Licht- & Schattenmechanik ist gut umgesetzt und ermöglicht interessante, gut durchdachte Rätsel. Der Schwierigkeitsgrad steigt stetig an, bleibt dabei in den meisten Fällen fordernd und wird nicht zu extrem. Lediglich der Stand der Sonne ist trotz UI-Elements nicht immer einfach greifbar.

Die knallig bunte Optik tut dem eigentlich makaberen Thema ganz gut. Mit der Story dürftet ihr etwa vier bis sechs Stunden beschäftigt sein. Wer die Bonuslevel freischalten und auch diese noch meistern will, ist nochmal genauso lange beschäftigt. Wer seinen Kopf mal wieder etwas anstrengen will, liegt also mit dem tanzenden Sensenmann genau richtig.

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