2020 wurden 145 regionale Games-Projekte mit mehr als neun Millionen Euro gefördert. Nordrhein-Westfalen verteilte die meisten Fördergelder. Die höchste Fördersumme für ein einzelnes Projekt wurde in Bayern gestellt.
Update, 20. Januar 2021: Die Förderanstalt Nordmedia hat in 2021 noch bewilligte Fördergelder für 2020 bekanntgegeben. Der Beitrag wurde diesbezüglich aktualisiert.
Der Gamesmarkt in Deutschland ist seit wenigen Jahren ein politisches Schlachtfeld á la Call of Duty. Bundesländer streiten sich um den Games-Standort Nummer Eins. Insbesondere die nordrhein-westfälische und bayerische Regierung lassen ihre Muskeln spielen und begeben sich gemeinsam mit Berlin in einen prestigeträchtigen Dreikampf um die Krone der hiesigen Gameswirtschaft.
NRW fördert mehr als Bayern und Berlin
Sieben der neun Millionen Euro regionaler Games-Fördergelder entfallen auf Nordrhein-Westfalen, Bayern und Berlin. Spitzenreiter ist NRW, das 2020 durch seine Film- und Medienstiftung 38 Projekte mit 3,23 Millionen Euro unterstützt hat. Neben den monetären Zuschüssen umgarnte das Land seine Gamesbranche mit Vernetzungs-Angeboten seitens des Medien Netzwerk NRW.
Auf platz zwei folgt Bayern, dessen FilmFernsehFonds 2,12 Millionen Euro an seine Games-Entwickler ausschüttete. Die monetäre Zuwendung ist im Gesamten gegenüber dem Vorjahr leicht zurückgegangen. Dafür stellt das Land zwei Projekte, die jeweils 500.000 Euro erhalten haben – damit ist in keinem Bundesland die maximale Fördersumme so hoch wie im Freistaat.
Berlin rangiert hinsichtlich seines Fördervolumens auf Platz drei: 1,92 Millionen Euro schüttete die Bundeshauptstadt über ihre Förderanstalt Medienboard Berlin-Brandenburg an seine Gameswirtschaft aus – hier ausgeklammert VR- und Multiplattform-Projekte.
Mit 26 Projekten ist Berlin zudem die Stadt mit den meisten geförderten Projekten – gefolgt von Köln (16) und Hamburg (12).
Saarland vergibt eigene Awards
Die restlichen Bundesländer bleiben mit ihrem Fördervolumen diesseits der Millionengrenze. In Baden-Württemberg (800.000 EUR) und Hamburg (500.000) haben die neuen Förderkonzepte von BW Games bzw. Gamecity Hamburg laufen gelernt und werden in Zukunft wohl mit gesteigertem Engagement auf die regionale Gameswirtschaft eingehen.
Auch Nordmedia sorgte in Niedersachsen mit exakt 698.693 Euro für gute Nachrichten und übertraf seinen Vorjahresrekord. Insgesamt 18 Projekte, davon sieben Prototyp- und elf Konzeptförderungen, wurden bewilligt.
Und der Rest? Das Saarland (80.000 EUR) ist sich indes seiner mangelnden Wettbewerbsfähigkeit bewusst und verteilte 2020 fast schon symbolisch seinen eigenen Game Award Saar. Damit erhielten die neun Saarbrücker Videospiel-Schmieden zwar keine üppigen Finanzspritzen, jedoch eine hohe Aufmerksamkeit.
In Brandenburg und Sachsen wurde immerhin jeweils ein Projekt gefördert, während Rheinland-Pfalz, Hessen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Bremen traditionsgerecht auf finanzielle Zuwendungen für Videospiel-Studios verzichten.
Regionale Gamesförderung 2020 – Wer fördert wie viel?
Bundesland | Geförderte Projekte | Fördervolumen |
---|---|---|
Nordrhein-Westfalen | 38 | 3.231.000 EUR |
Bayern | 24 | 2.120.000 EUR |
Berlin | 26 | 1.921.000 EUR |
Baden-Württemberg | 16 | 803.140 EUR |
Niedersachsen | 18 | 698.693 EUR |
Hamburg | 12 | 505.543 EUR |
Saarland | 9 | 81.500 EUR |
Brandenburg | 1 | 63.000 EUR |
Sachsen | 1 | 20.000 EUR |
Quelle: Regionale Förderungsanstalten