The Gardens Between im Test (Xbox Series X): Auf eine entspannte Reise mit der Zeit

von Marco Mainz

In The Gardens Between begebt ihr euch mit zwei Freunden durch mehrere Traum-Garteninseln. Das Indie Game besticht durch eine innovative Spielmechanik.

Das erste Mal kamen wir auf der Gamescom 2018 mit The Gardens Between in Berührung. Damals war das Studio schlicht mit einem Laptop und Hochtisch als Teil eines Länderpavillions in einer abgeschiedenen Ecke der Kölner Messehalle zu finden.

Der „Stand“ lag nur zufällig auf unserer Route zu unserem nächsten Termin. Als wir jedoch die schicke Pastell-Optik auf dem kleinen Device wahrnahmen, wollten wir mehr sehen.

Zufällig hatte der vor Ort tätige Entwickler von The Voxel Agents (Train Conducter) damals ebenfalls etwas Luft zwischen seinen Terminen und konnte uns einen schnellen Blick in den Titel gewähren.

Ein Puzzler mit innovativer Spielmechanik

Das Puzzle-Adventure überzeugte uns damals schon mit seiner innovativen Spielmechanik. Da wir jedoch nie einen Test zu The Gardens Between geschrieben haben, holen wir dies nun auf der Xbox Series X nach.

Statt die beiden Protagonisten Arina und Frendt direkt zu bewegen, steuern wir in dem Indie Game die Zeit.

Mit Arina und Frendt müsst ihr das Licht an den Gipfel bringen. | Bildquelle: The Voxel Agents

Dafür bedarf es lediglich zweier Knöpfe, wahlweise dem Analogstick oder den Schultertasten, um die Zeit vor- oder zurückzuspulen. Die beiden Figuren laufen und springen daraufhin ganz von selbst durch die 18 Garteninseln der fantastischen Spielwelt.

Anfangs ist noch völlig unklar, warum in dieser Traumwelt Alltagsgegenstände herumfliegen und was sie mit der Story zu tun haben. Da das Indie Game ohne Sprachausgabe auskommt und lediglich durch das Audiovisuelle erzählt wird, wird mit zunehmendem Fortschritt die Story aufgedeckt.

Der besondere Charme des Spiels entsteht vorrangig durch das interessante Design. Die beiden Figuren bewegen sich kreisförmig um die Inseln herum, während ihr ihnen als Spieler wie in einem Diorama mit der Kamera folgt.

Die Kamera folgt den beiden Freunden rund um die Insel. | Bildquelle: The Voxel Agents

Eure Aufgabe ist es, auf jeder der 18 Inseln den Gipfel zu erklimmen und diesen mit einer Laterne zum Leuchten zu bringen. Das Mädchen Arina trägt die Laterne mit dem Licht, während der Junge Frendt mit Kordeln interagieren kann, die zum Weiterkommen verhelfen.

Knifflige Zeit-Rätsel machen Spaß

Immer wieder müsst ihr kleine Rätsel mit der Zeitmechanik lösen. Zum Beispiel müsst ihr einmal eine Zahlenkombination auf einer riesigen Tastatur eingeben. Hier müsst ihr für die Lösung vor- und zurückspulen, damit ihr die richtige Reihenfolge der Ziffern eingebt.

Knifflig wird es dann, wenn ihr anfangen müsst eure leuchtende Laterne abzustellen, damit ihr Hindernisse überwinden könnt. Teilweise gibt es Wolkenbrücken die durch euer Licht verschwinden oder kleine schwarze Löcher, die euch das Licht rauben.

Um ihnen auszuweichen hüpfen auf einigen Inseln sogenannte Gartenfreunde herum. Das sind kleine Würfel, auf denen ihr eure Laterne abstellen könnt, nur um sie dann nach einem Hindernis wieder an euch zu nehmen.

Nutzt die Zeitmechanik für das Lösen von Rätseln. | Bildquelle: The Voxel Agents

Die Ideen für die verschiedenen Rätsel sind unverbraucht und machen gepaart mit der Zeitmechanik sehr viel Spaß beim Lösen. Wenngleich spätestens ab der Spielmitte wegen der wenigen Abwechslung mehr oder weniger klar ist, wie vorgegangen werden muss.

Je nach Insel bedarf es beim Erstversuch zwischen zehn und fünfzehn Minuten pro Level. Einmal die Rätsel auswendig gelernt, lauft ihr problemlos jedes Level in unter fünf Minuten runter.

Fazit

The Gardens Between ist ein kurzes Indie-Abenteuer mit einer innovativen Spielmechanik. Das Prinzip der Steuerung von Zeit statt Protagonisten ist simpel und gut durchdacht. Mit seinen frischen Gameplay-Ideen und einem entspannenden Soundtrack ist der Titel von The Voxel Agents für kurze abendliche Spielsessions perfekt geeignet. Leider bietet das Spiel neben seinen 18 Leveln keine weiteren Features und lässt genretypisch nicht wirklich zu Wiederspiel-Sessions ein.

Für Puzzle-Liebhaber*innen ist The Gardens Between ein Pflichttitel. Alle anderen sollten gut überlegen, inwieweit ihnen die Spielmechanik zusagt.

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