Baden Württemberg überragt abermals Metropole Hamburg
Die restlichen Bundesländer bleiben in Bezug der monetären Förderung maximal sechsstellig, wenngleich MFG Baden Württemberg gerne an der Millionenmarke kratzen möchte. Immerhin, im Rahmen der Games BW-Förderung wurden 15 Projekte mit knapp 950.000 Euro unterstützt.
Satte 200.000 Euro davon gingen an Designmatic für die Prototyp-Entwicklung des Adventures Ayna: Shattered Truth, was zugleich ein neuer Games-Förderrekord in dem Bundesland ist. Aber auch die Macher vom Indie-Hit The Longing, Studio Seufz Enterprises bekommen für ihr neues Spiel Lucky Tower Ultimate (146.000 Euro) reichlich Unterstützung.
Gamecity Hamburg trommelt im zweiten Jahr, mit seinem für den Standort unwürdigen Prototypenförderungs-Budget (411.000 Euro), immerhin noch mächtig mit seinen Komplementärmaßnahmen. Beim Games-Lift-Inkubator-Programm beispielsweise erhalten fünf handverlesene Entwickler nicht nur umfassende Mentoring-, Coaching- und Workshop-Programme; das Quintett wird zuzüglich noch mit je 15.000 Euro unterstützt.
Dazu kommen „Road to“-Programme oder das fancy Gamecity Online Hub, das mit Hilfe von Indie-Arena-Booth-Schöpfer Super Crowd Entertainment entstanden ist. Zudem bildete die Hamburg Games Conference einmal mehr ein wichtiges Branchen-Event.
Unterdessen lässt es Nordmedia in Niedersachsen mit einem Gesamt-Fördervolumen von 420.000 Euro (7 Projekte) etwas ruhiger angehen, als in den beiden Vorjahren, kann aber nach 2019 zumindest wieder eine Produktionsförderung feiern: Das mehrfach geförderte Indie Game The Journey of AutUmn (Artfactory Jalokivi) soll 2023 erscheinen.
In Mitteldeutschland trauert man den großvolumigen Förderbeiträgen schon lange hinterher. Dabei waren die von MDM Medien repräsentierten Bundesländer Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt Mitte der 2000er Vorreiter. Bilanz 2021: 180.000 Euro für vier Projektentwicklungen.
Rheinland-Pfalz und Hessen steigen in Games-Förderung ein
Erfreuliches aus Hessen: Aus dem Stand unterstützt das Hessische Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen sieben Projekte mit 325.000 Euro. Die Förderbemühungen in dem mitteldeutschen Bundesland beschränken sich vorrangig auf Serious Games; also jene Spiele, denen ein tieferer Zweck, jenseits der reinen Unterhaltung, zu attestieren ist. Vorrangig trifft’s, denn auch das hessische Vorzeige-Gamesprojekt, das postapokalyptische Endzone – A World Apart (Gentlymad, 2020) erhält eine Post-Release-Förderung.
Hessens Nachbar-Bundesland Rheinland-Pfalz stapelt etwas tiefer: Im Rahmen der Medienförderung Rheinland-Pfalz unterstützt das Land drei Projekte mit 95.000 Euro. Wer gutmütig ist, rechnet das 9000 Euro umfassende Stipendium für Entwickler Johannes Mattmann für den Aufbau seines Hypercasual-Studio in Mainz dazu.
Und das Saarland? Deutschlands kleinstes Bundesland backt weiterhin die kleinsten Brötchen: Schmale Schecks in Summe von insgesamt 82.500 Euro stellt Game Base Saar seinen Entwicklern vor Ort aus. Begünstigte Kreativschmieden sind unter anderem DigiTales Interactive (Lacuna) sowie BattyRabbit (Pepa Fatal), die jeweils für ihre neuen Games Projektförderungen erhielten. Die Game Award Saar sollen, wie schon 2020, der sonst sehr kleinen Gamesförderung mehr Aufmerksamkeit bescheren.
Die Bundesländer Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Bremen verzichten traditionsgerecht auf finanzielle Zuwendungen für Videospiel-Studios verzichten.
Regionale Gamesförderung 2021: Das sind die Top-10 Games (Tabelle 2)
Projekt | Entwickler | Sitz | Fördersumme |
---|---|---|---|
World Karaoke | Open Sesame Media | Köln | 450.000 Euro |
Wintergames 2022 | Independent Arts Software | Hamm | 450.000 Euro |
Zombie Cure Lab | Thera Bytes | München | 435.000 Euro |
OCEAN | Jo-Mei Games | Berlin | 345.000 Euro |
Mars Vice | Rho Labyrinths | Langenfeld | 250.000 Euro |
Whisper 3 | Aesir Interactive | München | 200.000 Euro |
Ayna: Shattered Truth | designmatic | Villingen-Schwenningen | 200.000 Euro |
The Wagadu Chronicles | Twin Drums | Berlin | 175.000 Euro |
CAVES | Maschinen-Mensch | Berlin | 155.000 Euro |
Automaton Workshop | Mad about Pandas | Berlin | 150.000 Euro |
Quelle: Regionale Förderungsanstalten
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