Facebook kauft Oculus

Vor einigen Stunden gab der Chef des sympathischen Start-ups Oculus VR über Reddit bekannt, dass das Unternehmen zu einem Preis von 2 Milliarden Dollar von Facebook übernommen wurde.
Der CEO Palmer Luckey erklärte in seiner Begründung, dass die Investitionen durch Facebook nötig gewesen sei, um die Entwicklung der Oculus Rift weiter voran zu treiben. Die bisherigen Interessenten an der Virtual Reality Brille sehen das allerdings etwas anders. Direkt unter der Bekanntmachung auf Reddit hagelte es Kritik am Verhalten des Unternehmens. Doch erst einmal der Reihe nach.

Was ist eigentlich eine Oculus Rift?
Die Oculus Rift ist eine Brille, die durch ein Display und vor den Augen platzierten Linsen einen 3D Effekt erzeugt. Diese Technik wird mit Bewegungssensoren ausgestattet, damit der Träger sich mit einer Kopfbewegung umschauen kann und dabei das Gefühl hat sich im Raum zu bewegen. Die Technik steht aktuell kurz vor der Marktreife und wurde damit es überhaupt soweit kam von vielen Unterstützern mit etwa 2.4 Millionen Dollar finanziert. Die sogenannte Virtual Reality Brille wurde von vielen Kritikern für ihren technischen Fortschritt gelobt, der ohne einen mächtigen Konzern im Hintergrund erreicht wurde.

Was hat Facebook mit der Brille vor?
Wahrscheinlich möchte Facebook mit dieser Investition nicht nur eine Version der Social-Media Plattform in 3D erschaffen. Auch aus reiner Freundlichkeit gegenüber Gamern wird Facebook das Start-Up wohl nicht übernommen haben. Für das Unternehmen mit Sitz in Kalifornien wird der Kauf eine Investition in die fernere Zukunft gewesen sein. Die Spieler Community ist dafür bekannt als eine Art Versuchskaninchen für Produkte vor der Marktreife her zuhalten und genau das wird Facebook vorhaben. Denn wenn das Produkt technisch zu einem halbwegs erschwinglichen Preis mit mehr als einer Auflösung von 1080 Pixeln und geringer Rechenleistung betrieben werden kann, kann es zu einem virtuellen Treffpunkt für Partys oder Verabredungen werden. Auch eine Nutzung für virtuelle Verkaufsplattformen ist denkbar, dadurch kann ein Produkt direkt in 3D angeschaut und ausprobiert werden. Doch zuerst wird man mit der Oculus Rift "nur" Spiele bestaunen können. Wenn es überhaupt welche geben wird.

Kritik an der Übernahme
Die Übernahme von Oculus VR trifft sowohl bei Unterstützern als auch bei Entwicklern auf Kritik. Vor allem die Unterstützer der Kickstarter Kampagne dürften sich von dem Unternehmen hintergangen fühlen, da sie 2.4 Millionen Dollar in ein kleines Unternehmen investiert haben, um eine unabhängige Virtual Reality Brille zu erhalten. Daran wird sich zwar nichts ändern, doch mit ihrer Investition haben die Unterstützer nun auch zum wahrscheinlich späteren Erfolg von Facebook im Bereich der virtuellen Realitäten gesorgt und auch von den 2 Milliarden Dollar Kaufpreis werden die Unterstützer wohl nichts sehen. Eine Auswirkung der Übernahme, die wohl alle Benutzer betreffen wird ist, dass Facebook diese Ausgabe natürlich refinanzieren muss und dadurch wahrscheinlich Werbung implementieren werden. Ein weitaus wichtigerer Aspekt als Werbung ist die Sammelwut der Facebook-Datenkrake, die wohl auch diese Chance nicht außer acht lassen wird. Unterstützung bekommt die virtuelle Masse von Fackelträgern mit Mistgabeln, die Facebook am liebsten niederreißen würden vom Minecraft-Erfinder Markus "Notch" Person, der nach der Übernahme ankündigte die Arbeit an einer Oculus Version des Klötzchenspiels einzustellen.

Mögliche Vorteile
Die Übernahme von Oculus VR kann für Spieler allerdings auch Vorteile bringen. Was in Zukunft mit dem Projekt passiert ist zwar offen, doch durch das Kapital das nun hinter der Entwicklung steht, bieten sich für die Entwickler der Brille auch ganz neue Möglichkeiten der Entwicklung. Ob das tatsächlich passiert und ob mehr Kapital auch tatsächlich bessere Qualität bedeutet ist allerdings offen.

Fazit
Facebook ruiniert durch diese Übernahme wahrscheinlich eine der großen Hoffnungen der näheren Spielezukunft. Ich selber war von der Brille nach einem Test auf der gamescom 2013 absolut begeistert, doch ob die Entwicklung mit der riesigen Datenkrake im Nacken wirklich etwas wird, bezweifle ich. Auch wenn durch die Übernahme vielleicht sogar mehr Titel für die Oculis Rift entwickelt werden, sollte es sich jeder potenzielle Käufer genau überlegen, was er mit dem Peripheriegerät über sich preisgeben will.