Tiny Tanks – Unser Casual Highlight der Gamescom 2017

von Marco Mainz
Redakteur Marco Mainz daddelt auf der Gamescom 2017 Tiny Tanks mit den Entwicklern Jannik Müller und Lukas Krebs von Lead Follow Games.

Actiongeladen, kurzweilig und quietschbunt. Wir prognostizieren: Tiny Tanks wird das Partyspiel 2018. Hier ein kleiner Ausblick.

Wer hätte das gedacht? Ausgerechnet zwei Frankfurter Jungs landen einen Geheimtipp für die diesjährige Spielemesse in Köln. Die Entwickler Jannik Müller und Lukas Krebs bilden zusammen das Studio LeadFollow Games und sind auf der Gamescom innerhalb des Indie Arena Booth’ zu finden. Die beiden entwickeln Tiny Tanks, ein Multiplayer-Party-Game. Es ist ihre erste eigene IP, die sie ganz autark in ihrer Freizeit entwickeln. Einen Publisher haben die beiden für ihr Projekt noch nicht gefunden.

Mümmelnd, in einem der vier kuscheligen Sitzsäcke, entsteht bei ihrem Stand eine wohlige Atmosphäre, die zu einer spontanen Spielrunde einlädt. Zocken kann das Game laut Jannik jeder. “Wir haben das Spiel bewusst einsteigerfreundlich gehalten. Wir möchten eine Wohnzimmer-Stimmung kreieren, ohne dass sich die Leute zunächst in komplexe Steuerungen einarbeiten müssen.” Das funktioniert tadellos, wie das Spielerlebnis zeigt.

Survival of the Fittest

Bei Tiny Tanks ist der Name wahrlich Programm. Mit knalligfarbigen Panzern im Miniformat starten bis zu vier Spieler auf einer rautenförmigen Map. Gespielt werden pro Partie fünf Runden. Gewinner ist am Ende der mit den meisten Punkten, die sich nach der Reihenfolge des Ausscheidens ergeben. Ziel des Spiel ist das Zerstören oder das Runterstoßen der Gegner mittels der eigenen Rohrkanone und Minen.

Jannik, zwei weitere Besucher und ich daddeln eine Runde. Ich steuere meinen knallgelben Mini-Panzer ganz klassisch mit dem linken Stick, während ich versuche den blauen Gegner mit dem rechten Stick anzuvisieren. Gleichzeitig gar nicht so leicht. Ich bleibe also lieber stehen und lade einen Schuss mit dem R2-Trigger auf. Ich muss etwas länger gedrückt halten, da sich der blaue Panzer am anderen Ende der Map befindet. Denn je länger ich gedrückt halte, desto weiter lässt sich mein Projektil befördern. Doch noch bevor ich feuern kann, knallt es von der linken Seite und mein Tank macht einen beschämenden Abschied nach unten außerhalb der Map – ich bin raus! Das junge Mädchen neben mir lacht fröhlich und so tu ich’s meinem Panzer gleich und versinke aus Scham in meinen Sitzsack.

Neue Runde neues Glück! Doch huch, es schneit. Jannik warnt mich schon mal vor: “Bei Schnee ist die Map rutschiger”. Während ich ihn also mit Fragen zu dem Spiel löcher, knall ich ihn in seiner Unachtsamkeit vom Feld. Doch keine Zeit zum feiern. Nur Sekunden später verirre ich mich in eine Mine und werde zu gelbem Altmetall. Generell sind die Runden schnell vorbei. 30 bis 60 Sekunden und schon ist ein Sieger gekürt.

Der nächste Partykracher?

Wer Tiny Tanks spielt, wird sich unweigerlich an Gang Beasts erinnert fühlen. Bei Letzterem ist es ebenfalls das Ziel die Gegner von einer Plattform zu befördern. Weitere Parallelen sind die schrillen Farben der Panzer sowie der Aufbau der minimalistischen Map. Also nur gut geklaut? Nein!
Tiny Tanks ist darüber hinaus um eine realistische Physik bemüht und kann wegen seiner verschieden Angriffsmöglichkeiten weitaus taktischer gespielt werden. Die Runde um Runde wechselnden Modi sorgen zudem für unglaublich viel Abwechslung, sodass sich das Spielgefühl beider Titel letztlich doch stark voneinander unterscheidet.

Doch wo soll es noch hingehen? In einer ruhigen Minute erzählt mir Lukas, dass für das finale Game insgesamt 25 Spielmodi sowie eine handvoll verschiedener Panzer geplant sind. Die Möglichkeit des Customizings alá Rocket League wären natürlich wünschenswert, beschränken sich aber zunächst nur auf die Auswahl gröbster Panzer-Bestandteile wie dem Body oder dem Turm. Wir sind jedenfalls gespannt. Bereits die auf der Gamescom anspielbare Alpha-Version hat uns viele spaßige Momente bereitet. Daher lehnen wir uns einmal sehr weit aus dem Fenster und behaupten: Tiny Tanks wird DAS Partyspiel 2018.

Für Release wird das Frühjahr 2018 angestrebt. Dann soll Tiny Tanks über Steam für PC erscheinen. Eine Konsolenadaption ist geplant. Preislich wird sich das Spiel bei ca. 12 Euro bewegen. Weitere Informationen und Neuerungen rund um ihr Projekt geben die Jungs von LeadFollow Games umfangreich über ihre Social-Media-Kanäle bekannt.

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